Gartenbau

So wässerst Du deinen Garten und deine Pflanzen richtig!

Vergangene Hitzewellen wie aus dem Jahr 2018 sind uns bestimmt allen noch zu gut in Erinnerung geblieben. Die Temperaturen waren zwar nicht die höchsten, die wir je hatten, aber als jeder Tag in den nächsten überging, dachte ich immer wieder, dass der Nebel, die Klimaanlage der Natur, sicher bald kommen würde. Selbst trockenheitstolerante Pflanzen brauchen in diesen Zeiten ein wenig Hilfe.

Die Bewässerung ist dabei entscheidend, wenn die Pflanzen kräftig wachsen sollen. Jede Pflanze, die wir anbauen, besteht zu 90 bis 98 Prozent aus Wasser. Es wird für die Photosynthese, die Fortpflanzung und die Abwehr von Schädlingen benötigt. Die Überprüfung der Bodenfeuchtigkeit und die Verbesserung der Fähigkeit des Bodens, Wasser aufzunehmen und zu speichern, sollten bei deiner Arbeit im Garten Priorität haben. Warte nicht, bis die Pflanzen verwelken und verbrennen, bevor du Bewässerungsprobleme behebst. 

Es gibt Möglichkeiten, effizienter zu bewässern und Wasser zu sparen. Jetzt, zum Frühlingsanfang, ist ein guter Zeitpunkt, um einige gute Bewässerungspraktiken und -richtlinien zu überprüfen.

Wann ist die beste Zeit zum Gießen?

Die Bewässerung am Morgen ist am effizientesten, egal ob du mit einem Sprinkler, einem Tropfsystem, einem Sickerschlauch oder von Hand bewässerst. Um bei der Bewässerung nicht unbedingt auf kostbares Trinkwasser zurückgreifen zu müssen, empfehle ich dir ein Hauswasserwerk für den Garten. So kannst Du ganz einfach das Regenwasser aus einer Zisterne nutzen. Das Wasser dringt tief in den Boden ein, ohne dass die Gefahr der Verdunstung besteht. Es stärkt die Pflanze für den Tag und ist bis zum Abend von den Blättern getrocknet, was das Risiko für Blattkrankheiten wie Mehltau verringert. Auch die Pflanzenwurzeln sind morgens aufnahmefähiger für die Bewässerung.

Stimmt es, dass Wassertropfen die Blätter in der Sonne verbrennen?

Laut einer Studie, besteht bei Pflanzen mit haarigen Blättern in der Sonne ein geringes Risiko von Blattverbrennungen. Die Haare können die Wassertröpfchen über der Blattoberfläche halten und wirken wie ein Vergrößerungsglas für das durch sie einfallende Licht. In der Studie wird auch berichtet, dass Wassertropfen auf glatten Blättern, wie z. B. Ahorn, unabhängig von der Tageszeit keinen Blattbrand verursachen können.

In mehreren Jahren der Hobbygärtnerei, habe ich die Beobachtung gemacht, dass der Blattbrand auf einem pelzigen Blatt in der Tat sehr gering sein muss, denn ich habe noch nie einen Schaden beobachten können. Wenn du feststellst, dass eine Pflanze mittags Wasser braucht, solltest du sie auf jeden Fall gießen. Auch Kübelpflanzen profitieren von der kühlenden Wirkung, die das Gießen mit sich bringt.

Wie viel sollte ich gießen?

Die meisten Pflanzen brauchen 18 Zentimeter tiefen, gut durchlässigen Boden, um zu gedeihen, obwohl Bäume und viele Gemüsepflanzen mehrere Meter tief wurzeln. Für ihr Wachstum kann mehr als ein Zentimeter Wasser pro Woche nötig sein. Bei vielen Bäumen und einheimischen Pflanzen ist eine tiefere, aber seltenere Bewässerung erforderlich.

Du kannst leicht messen, wie viel Wasser du ausgibst. Wenn du eine Sprinkleranlage hast, stellst du einen Behälter mit geradem Rand wie eine Thunfischdose an den äußeren Rand der zu bewässernden Fläche. Lass den Sprinkler laufen, bis sich ein Zentimeter Wasser in der Dose angesammelt hat. Wenn du ein Tropfsystem oder einen Sickerschlauch verwendest, bewässere so lange, bis ein drei Zentimeter tiefes Testloch feucht ist, das du einen Meter vom Verteiler oder vom Ende des Sickerschlauchs entfernt gegraben hast. Die Feuchtigkeit auf dieser Ebene zeigt an, dass ein Zentimeter Wasser aufgebracht wurde. Der beste Weg, um festzustellen, wie viele Zentimeter Wasser dein Boden für eine gute Bewässerung braucht, ist, das Loch zu graben, nachdem das Wasser die Chance hatte, sich zu setzen. Wenn du gut gewässert hast, sollte sich der Boden am Boden des Lochs kühl und feucht anfühlen. Wenn sich der Boden warm und trocken anfühlt, hast du nicht lange genug gewässert. Du musst diesen Test nur einmal durchführen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie viel Wasser dein Boden aufnehmen kann und wie tief es einsickert.

Wenn du einen Rasen hast, solltest Du die Mähhöhe während der Hitze des Sommers hochhalten. Mähe, wenn das Gras etwa ein Drittel höher ist als die empfohlene Höhe. Bei Rohrschwingel mähst du, wenn das Gras 3 bis 4 cm hoch ist, und stellst deinen Mäher auf 2 bis 3 cm ein. Dünge nur, wenn dein Rasen es braucht, um eine schöne grüne Farbe zu behalten. Eine Überdüngung führt zu schnellem Spitzenwachstum, das mehr Wasser benötigt und anfällig für Insektenschäden und Pilzprobleme ist. Eine gute Faustregel für die Bewässerung des Rasens lautet: 1 Mal pro Woche bei Temperaturen zwischen 20 und 26 Grad, 2 Mal pro Woche bei Temperaturen zwischen 26 und 32 Grad und 3 Mal pro Woche bei Temperaturen über 32 Grad. Achte darauf, dass das Wasser in den Rasen eindringt, damit sich die Wurzeln 30 Zentimeter unter der Oberfläche ausbreiten können. Damit das Gießen schnell und effizient ablaufen kann, ist eine Gartenpumpe günstig. Mit dieser hast Du immer und überall einen beständigen Wasserdruck und kannst deinen Garten optimal bewässern.

Ziehe in Erwägung, deinen Rasen durch einen begehbaren Bodendecker wie Wollthymian oder Kamille zu ersetzen.  Auf diesen Bodendeckern kannst du zwar nicht Fußball spielen, aber sie vertragen leichten Fußverkehr.  Eine andere Alternative ist die Anpflanzung von niedrig wachsenden einheimischen Gräsern, die im Vergleich zu einem herkömmlichen Rasen nur eine Handvoll Trimmarbeiten pro Jahr benötigen.

Kluge Bewässerung

Bewässere auch andere Bereiche deines Gartens mit Bedacht. Baue Bodenwannen und Furchen, um das Wasser zu den Pflanzenwurzeln zu leiten, und vergrößere diese Wanne, wenn die Pflanze wächst. Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung eines Sickerschlauchs an der Oberfläche, um Bäume und Sträucher langsam an der Tropfkante zu bewässern. Obstbäume, Zitrusfrüchte und blühende Bäume brauchen alle zwei Wochen eine intensive Bewässerung. Weniger durstige Bäume wie die chinesische Pistazie und der Erdbeerbaum müssen etwa einmal im Monat bewässert werden, sobald sie sich etabliert haben. Neu gepflanzte Bäume müssen regelmäßig bewässert werden. Reduziere die Häufigkeit nach etwa einem Jahr allmählich.

Und vor allem: mulchen, mulchen, mulchen. Bedecke den Boden mit mindestens zwei Zentimetern organischem Mulch wie Kompost oder gehäckselter Rinde.  Der Mulch hält die Feuchtigkeit und die Wurzeln kühl, zersetzt sich allmählich und bereichert deinen Boden. Halte den Mulch von der Basis der Stämme oder Pflanzenstämme fern. Verwende keine Steine oder Kies als Mulch, denn sie heizen den Boden auf und die Feuchtigkeit verdunstet schneller.

Kümmere dich diesen Sommer gut um deine Pflanzen.

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